The world is yours!-Lichtenhainer

 

Die Geschichte des fast vergessenen und beinahe ausgestorbenen Bierstils „Lichtenhainer“ reicht bis ins Mittelalter zurück. Es stammt aus dem heute zu Jena gehörenden Lichtenhain und war im vorletzten Jahrhundert und auch davor ein fester Bestandteil der wohl sehr ausgelassenen studentischen Lichtenhainer/Jenaer Kneipenkultur.

 

Ich bin vor einiger Zeit auf diesen sehr spannenden Bierstil gestoßen und für mich war klar: Das feine Bierchen möchte ich Euch nicht vorenthalten! Also habe ich auf meinem 20l Einkochpott erstmal einen Testsud gemacht. Der Prototyp wurde dann in meinem Testerzirkel und von mir für gut befunden und nun wartete die fertige Rezeptur noch auf den richtigen Zeitpunkt um auf der größeren Brauanlage gebraut zu werden…                                                                – Jetzt ist es endlich soweit!

Nun aber zu der wichtigen Frage: Wie schmeckt´s denn?! 

Meine Interpretation des Spezialbierstils „Lichtenhainer“ hat im Glas einen helle, strohgelbe Farbe und eine festen, strahlend weißen Schaum. Da es nicht filtriert ist und einen ordentlichen Anteil Weizenmalz abgekommen hat, hat es eine leichte Trübung. In der Nase machen sich leicht buchenrauchige und säuerliche-fruchtige Aromen bemerkbar, die mich an Äpfel und Birnen erinnern. Im Antrunk wird die Zunge von einer erfrischend prickelnden Kohlensäure, sowie einer feinabgestimmten milchsauren Note umspielt. Die Hopfenbittere hält sich hier ganz dezent im Hintergrund. Zusammen mit dem sehr moderaten Alkoholgehalt von 3,8 Vol. % ist dieses besondere Bier die perfekte leichte Erfrischung in sommerlichen Tagen. Proooost!

Als ich die Geschichte des Lichtenhainers recherchiert habe, habe ich ein wenig über meine eigene Zeit als Student in Berlin nachgedacht. 

Und während Du so Dein Bierchen schlürfst, möchte ich Dich einladen über Deine eigene Studienzeit oder Ausbildungszeit nachzudenken.

War es nicht eine ganz besondere Zeit?

Das erste Mal wirklich raus aus dem elterlichen Nest, alleine in einer fremden Stadt, die erste Wohngemeinschaft oder vielleicht die erste eigene Butze? Neben den dazugehörenden teilweise stressigen Prüfungsphasen, ist diese besondere Zeit für mich geprägt von inspirierenden Begegnungen, neuen Freundschaften, von Neugierde und Freiheit und großen Träumen.

Hattest Du nicht auch das Gefühl, dass Dir die Welt offen steht, dass Du alle Möglichkeiten hast? Hattest Du nicht auch eine Vision von einer besseren Zukunft, die nicht im gestrigen verharrt und in der jeder Mensch wie ein Uhrwerk lebt?

Irgendwann, spätestens nach dem Studium und der ersten Anstellung, holt uns die „Realität“ alle ein und schnell geschieht es, dass wir uns im Alltagstrott wiederfinden. Die Erinnerung an die Studienzeit soll Dich dazu inspirieren Deine Träume nicht zu vergessen und Dich inspirieren Dein eigenes Ding zu machen!

Denn nichts ist schlimmer als eine Realität ohne Träume!

The world is yours! Proooost!